Paula Bermann – Die entgleiste Welt. E-book jetzt erschienen
Die deutsche Jüdin Paula Bermann, die in den Niederlanden beheimatet war, führte von 1940 bis 1944 ein Tagebuch. Das Tagebuch ist ein beklemmender Bericht über die Welt im Krieg, ihre niederländische Familie, ihre Familie in Deutschland und das heraufziehende Elend einer systematischen Vernichtung alles Jüdischen. Sie ist politisch sehr gut informiert und beschreibt detailliert den Alltag in Amsterdam und ab 1942 aus dem Versteck in Jutphaas. Zwischen den Zeilen sind ihre Ängste und Sehnsüchte und ihre Abneigung gegen eine aufgezwungene Identität zu lesen: sowohl deutsch als auch jüdisch. Als Deutsche wird sie misstrauisch beäugt, als Jüdin gejagt. Bermanns Tagebucheinträge sind durchdrungen von Melancholie, Wut, Sorge um ihre Kinder, Abneigung gegen ihre Landsleute und Angst vor Verrat. Noch nie hat es eine so leidenschaftliche und präzise Beschreibung eines Lebens in den besetzten Niederlanden gegeben, geschrieben von einer deutschen Jüdin. Das Tagebuch endet abrupt: Im Frühjahr 1944 werden Paula, ihr Mann Coen und ihre Tochter Inge verraten, verhaftet und über Westerbork nach Bergen-Belsen deportiert. Kurz vor der Befreiung sterben Paula und Coen. Ihre drei Kinder überleben den Krieg.
Die deutsche Jüdin Paula Bermann, die in den Niederlanden beheimatet war, führte von 1940 bis 1944 ein Tagebuch. Das Tagebuch ist ein beklemmender Bericht über die Welt im Krieg, ihre niederländische Familie, ihre Familie in Deutschland und das heraufziehende Elend einer systematischen Vernichtung alles Jüdischen.
Kindle Edition: https://www.amazon.nl/Die-entgleiste-Welt
Von Stolperstein, Scham und Symbolik
Kusel, Mai 2019
„Wie denkt Ihre Generation über uns, über die Geschichte?“, fragt Frau Ulrike Nagel, die Bürgermeisterin von Kusel, Lucy Barten, Paula Bermanns Ururenkelin, während des Abschiedsessen am Montagnachmittag. Lucy, fast 18, lächelt und sagt, ihre Generation denke nicht mehr an Schuld oder den “schlechten” Deutschen. Aber dass der Holocaust natürlich ein unauslöschlicher Teil der Familiengeschichte ist.
Frau Nagel findet es bewegend, dass Lucy und die Familie nach Kusel gekommen sind. “Ich komme aus der Generation, die sich schämt. Schande für das, was unsere Eltern dir angetan haben.”
Scham und Schuld mieten manchmal beide ein Zimmer im selben Haus.
Die Bearbeitung des Tagebuches Diese entgleiste Welt hat Elma Drayer letztes Jahr so sehr beschäftigt, dass sie nach Konken und Kusel gereist ist. In Konken besuchte sie das Haus, in dem Paula Bermann geboren wurde, in Kusel das Haus, in dem die Familie Bermann lebte, seit Paula zehn Jahre alt war.
In der örtlichen Buchhandlung kaufte Elma Drayer eine Buch über die Geschichte der kleinen jüdischen Gemeinde in Kusel. Die Familie kontaktierte den Autor Gerhard Berndt im Namen der Familie.
Infolgedessen reisten einige der Verwandten am vergangenen Wochenende auf Einladung der Stadt Kusel, des Ehepaares Gerhard und Regina Berndt und des Arbeitskreises Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung nach Deutschland, um an der Platzierung des Stolpersteins in Erinnerung an Paula Bermann teilzunehmen.
Nachmittags gingen wir mit Gerhard Berndt entlang anderer sogenannter Stolpersteine in der Stadt. Er erzählte von der Geschichte der Judenverfolgung in Kusel und wies auf mehrere Gebäude und Häuser hin, die in der Geschichte der Familie Bermann eine Rolle spielten.
Über 100 Menschen waren am Abend zum Rathaus gekommen für die Lesung.
Montagmorgen durften wir früh aufstehen. Um acht Uhr ging es nach Konken, dem Geburtsort von Paula Bermann. Das Ehepaar Feyer, das im Geburtsort lebt, begrüßte die Familie herzlich. Im Hof stand ein Tisch mit Schnaps und einem Snack.
Danach wurde der jüdische Friedhof besucht. Es gibt eine Reihe von Verwandten von Paula Bermann, einschließlich ihrer Eltern. In einem kleinen Kreis wurde der Kaddisch den Trauernden vorgelesen. Der Grabstein erwies sich als zerstört. Vor zwanzig Jahren haben Neonazis auf dem alten Friedhof 23 Steine zerschlagen.
Zurück in Kusel wurde die Gartenstraße abgesperrt und interessierte Personen und Studenten des Gymnasiums kamen zusammen, um an der Verlegung des Stolpersteins für Paula Bermann teilzunehmen.
Nach einem kurzen Willkommenswort von Reverend Ulrich Reh sagte die Bürgermeisterin, sie sei zutiefst betroffen, dass die Familie nach Kusel gekommen sei. Frau Larissa Janzewitsch, stellvertretende Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Rheinland-Pfalz, freute sich, dass so viele Schulkinder an diesem Denkmal beteiligt waren. Das macht Mut für die Zukunft.
Ein Familienmitglied bedankte sich bei allen Beteiligten und sagte, dass die Platzierung des Stolpersteins der Familie zugute komme. Als ob Paula Bermann sich mit ihrer Familie wiedervereinigt hätte. Und mit der Stadt Kusel.
Sie drückt auch Hoffnung aus, dass die Stimme ihrer Großmutter dauerhaft mit der Stadt verbunden bleibt. Eine Stadt, die Paula Bermann, so schreibt sie in ihr Tagebuch, einen Tag nach dem Krieg mit ihren Kindern besuchen wollte, weil sie so gute Erinnerungen daran hat.
Der Stolperstein wurde dann von Lucy Barten, Paula Bermanns siebzehnjährigem Ururenkel, platziert. Schüler spielten Que sera sera und Hava Nagila.
Zwei Schüler lesen auch ein Gedicht, in dem sie aufgefordert werden, wachsam zu bleiben.
Der zerschlagene Grabstein der Familie zeigt, dass dieser Anruf nicht überflüssig ist.
In diesem Sinne ist dieses Grab ein Symbol. Ein Symbol für eine Welt, die einfach so aus der Bahn geraten kann.
Paula Bermann – Die entgleiste Welt. Die Tagebücher Amsterdam 1940 – Jutphaas 1944
Jetzt erschienen!
Paula Bermann – Die entgleiste Welt – Die Tagebücher der Paula Bermann. Amsterdam 1940 – Jutphaas 1944
Die deutsche Jüdin Paula Bermann, die in den Niederlanden beheimatet war, führte von 1940 bis 1944 ein Tagebuch. Das Tagebuch ist ein beklemmender Bericht über die Welt im Krieg, ihre niederländische Familie, ihre Familie in Deutschland und das heraufziehende Elend einer systematischen Vernichtung alles Jüdischen.
Sie ist politisch sehr gut informiert und beschreibt detailliert den Alltag in Amsterdam und ab 1942 aus dem Versteck in Jutphaas. Zwischen den Zeilen sind ihre Ängste und Sehnsüchte und ihre Abneigung gegen eine aufgezwungene Identität zu lesen: sowohl deutsch als auch jüdisch. Als Deutsche wird sie misstrauisch beäugt, als Jüdin gejagt. Bermanns Tagebucheinträge sind durchdrungen von Melancholie, Wut, Sorge um ihre Kinder, Abneigung gegen ihre Landsleute und Angst vor Verrat. Noch nie hat es eine so leidenschaftliche und präzise Beschreibung eines Lebens in den besetzten Niederlanden gegeben, geschrieben von einer deutschen Jüdin.
Das Tagebuch endet abrupt: Im Frühjahr 1944 werden Paula, ihr Mann Coen und ihre Tochter Inge verraten, verhaftet und über Westerbork nach Bergen-Belsen deportiert. Kurz vor der Befreiung sterben Paula und Coen. Ihre drei Kinder überleben den Krieg.
Musketier Verlag, Bremen, 2022. 264 Seiten. ISBN 9783946635673. Euro 24,90
https://www.musketierverlag.com/die-tagebucher-der-paula-bermann
Kontakt: info@musketier-verlag.de
17 maart 1941
Mijn verjaardag is weer voorbij. En hoe zal het volgend jaar zijn? Wie weet wat er allemaal gaat gebeuren. Het wordt vast en zeker een zwaar, onheilspellend jaar, vol gevaren, angst en dood. Je mag niet nadenken, moet van de ene dag in de andere leven, je geen zorgen maken voor morgen. Maar wie kan dat?
De dagen lengen, ’s ochtends mag je al om acht uur de verduistering verwijderen. Wat een geluk! Mijn tuintje ziet er alweer echt lenteachtig uit, het jonge groen komt bijna tevoorschijn. Het wonder der natuur ontroert me ieder jaar weer.
Zandvoort en andere plaatsen zijn nu voor ons Joden verboden, maar wie zou zin hebben om eropuit te gaan? Ook zwembaden mogen ons niet meer toelaten. Dat spijt me voor Coen en Sonja, ze houden zo van zwemmen. Maar ach, dat is het ergste niet. Als ze ons maar in onze huizen laten wonen en ons niet naar getto’s afvoeren en de mannen naar werkkampen. Hans is ook somber en zou weg willen, maar waarheen?
Vroeger dacht je dat je zorgen had. Wat waren ze in vergelijking met deze zorgen, in deze tijden? En toch houd je het hoofd koel, ben je blij dat je leeft en niet het lot van de Engelsen deelt die dagelijks in gevaar verkeren. Seyss-Inquart heeft vorige week een scherpe rede gehouden, op ons gescholden en Nederland gewaarschuwd dat bij een eventuele invasie [van de geallieerden] geen huis heel blijft.
Ook Hitler sprak in Oostenrijk dreigende, gevaarlijke woorden die geen twijfel laten bestaan over wat hij allemaal met ons van plan is. Zullen we de oorlog overleven? Vaak denk ik van niet. Mijn pessimistische woorden mag ik hier niet uitspreken, er is altijd nog hoop, maar ikzelf zie het somber in.
De voorjaarsschoonmaak staat voor de deur. De zin die er anders was, is er niet, maar iets moet er toch gebeuren. Gordijnen wassen en kasten schoonmaken. Waarom eigenlijk?
Over de onaardigheid van de kinderen wind ik me niet meer op. Ik zie minder, ben niet zo snel beledigd en ik kan het beter met ze vinden. Je leert tevredener te zijn, deze tijden leren je dat.
Belangrijkere zaken vragen om aandacht.
Holocaust Namenmonument Nederland
Holocaust Namenmonument Nederland
Ruim 102.000 slachtoffers van de Holocaust hebben na meer dan 75 jaar na de Tweede Wereldoorlog een eigen monument gekregen. In Amsterdam is een monument verrezen met alle namen van de Nederlandse Holocaustslachtoffers die geen graf hebben. Alle namen van Joden, Sinti en Roma die vanuit Nederland zijn vervolgd en gedeporteerd, alsmede gedeporteerde Nederlandse Joden woonachtig in andere landen, die in naziconcentratie- en vernietigingskampen zijn vermoord, alsook zij die zijn omgekomen door honger of uitputting tijdens transporten en dodenmarsen en waar geen graf van bekend is (lees ook: Welke namen komen er op het monument?). Daarmee heeft Nederland eindelijk een tastbaar gedenkteken waar 102.000 Joden en 220 Sinti en Roma zowel individueel als collectief kunnen worden herdacht.
Tot aan september 2021 kende Nederland geen monument waar elk individueel slachtoffer van de Holocaust met naam en toenaam wordt genoemd.
Massavernietiging
Tussen 1933 en 1945 zijn naar schatting 6 miljoen Joden en honderdduizenden Sinti en Roma omgebracht door de nazi’s. Van de 140.000 Joden die in 1940 in Nederland woonden, hebben er 102.000 de oorlog niet overleefd.
Niet alle Joden zijn vermoord in de gaskamers van vernietigingskampen zoals Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Belzec, Majdanek, Chelmno en Sobibor. Velen zijn omgekomen door massa-executies, ziekte, honger, uitputting of het verrichten van slavenarbeid. Het Holocaust Namenmonument Nederland herdenkt al deze slachtoffers.
Ontwerp Holocaust Namenmonument
Het Nederlandse Auschwitz Comité heeft samen met de Pools-Joodse architect Daniel Libeskind op 16 december 2016 het nieuwe ontwerp voor het Holocaust Namenmonument Nederland gepresenteerd. Dit nationale monument is – meer dan 70 jaar na afloop van de Tweede Wereldoorlog – gerealiseerd in het hart van het Joods Kwartier in Amsterdam, daar waar het zich heeft afgespeeld.
Het monument omvat vier Hebreeuwse letters die samen het woord weergeven, dat ‘In herinnering aan’ betekent. Als bezoekers de gedenkplaats binnenkomen treden zij een labyrint van gangen tegemoet met aan beide zijden twee meter hoge bakstenen muren die de boodschap ‘In herinnering aan’ dragen. Op elk van de 102.000 stenen wordt een naam, geboortedatum en de leeftijd bij overlijden gegraveerd, zodanig dat de namen van de slachtoffers aanraakbaar zijn. De muren met namen dragen vier objecten van spiegelend roestvrijstaal.
Daniel Libeskind ontwerper Holocaust Namenmonument Nederland
Het Holocaust Namenmonument Nederland wordt ontworpen door de Pools-Amerikaanse architect Daniel Libeskind (Lodz, 1946). In New York zei Libeskind ‘vereerd’ te zijn met de uitnodiging voor Nederland een Holocaustmonument te ontwerpen.
Libeskind is de zoon van Holocaust-overlevenden. In 1964 emigreerde hij met zijn familie naar Amerika. Als architect verwierf Libeskind vooral bekendheid met zijn ontwerpen voor het Joods Museum in Berlijn en het masterplan voor de herbouw van het World Trade Center in New York. In mei 2013 werd Libeskind ook al aangewezen als architect van een Holocaust memorial in Columbus, de hoofdstad van de Amerikaanse staat Ohio.
Libeskinds studio ontwierp vele musea en andere culturele en openbare gebouwen verspreid over de wereld. Libeskind zelf bekleedde een groot aantal leerstoelen, onder meer aan de Universiteit van Toronto, waar hij als eerste de Frank O. Gehry leerstoel bezette. De lange lijst van prijzen die hij ontving, vermeldt ook de Hiroshima Kunst Prijs (2001) voor kunstenaars die in hun werk internationaal begrip en vrede propageren. De prijs was niet eerder aan een architect toegekend.
In 2011 hield Libeskind de achtste Nooit Meer Auschwitz Lezing in Amsterdam, bij welke gelegenheid hem de Annetje Fels Kupferschmidt Onderscheiding werd uitgereikt. De prijs wordt jaarlijks uitgereikt aan een persoon of organisatie die zich op buitengewone wijze verdienstelijk heeft gemaakt voor het realiseren van de doelstellingen van het Nederlands Auschwitz Comité.
Zie: https://www.holocaustnamenmonument.nl
Vreemdelingenregister 1918 Amsterdam
Ouderdom: 23
Lengte: 1.60 m
Voorhoofd: gewoon
Haar: bruin
Wenkbrauwen: vol (?)
Ogen: gr.blauw
Neus: gewoon
Mond: idem
Kin: gewoon
Baard: –
Aangezicht: ovaal
Kleur: gezond
Godsdienst: I (Israëlitisch)
Bijz. teekenen: –